Auswahl der Partnerregionen

Im ersten Projektjahr wurden zunächst die sieben Partnerregionen systematisch ausgewählt. Ziel der schrittweisen Auswahl war es, sowohl miteinander vergleichbare Regionen auszuwählen, die einen kollegialen Austausch auf Augenhöhe ermöglichen als auch eine Variabilität von Merkmalen zu erreichen, um in den Fallstudien Muster analysieren zu können.

Folgende Merkmale wurden in der Auswahl berücksichtigt:

Schritt 1: Zunächst wurden anhand aktueller statistischer Daten auf Grundlage von Küpper (2016) ländliche Kreise identifiziert.

  • Ländlichkeit: Die Partnerregionen liegen im (sehr oder eher) ländlichen Raum (nach Küpper 2016) und außerhalb der Metropolregionen.

Schritt 2: In diesen Räumen wurden landkreisübergreifende Bündnisse, mit dem Ziel der Entwicklung bzw. Vermarktung einer gemeinsamen Wirtschaftsregion, gesucht. Dies erfolgte anhand von Internetrecherche und Telefongesprächen mit den Planungsabteilungen der Landes- bzw. Staatsministerien sowie mit den regionalen Planungsgemeinschaften bzw. -verbänden.

  • Kreisübergreifende Kooperation: In den Partnerregionen kooperieren möglichst vielfältige Akteur*innen in mindestens drei Landkreisen über Kreisgrenzen hinweg, u.a. im Rahmen von Fachkräfteinitiativen.
  • Institutionalisierung: Die Partnerregionen haben eine eigene Rechtsform.

Schritt 3: Die letztendliche Auswahl erfolgte aus diesem Suchraum und auf Grundlage telefonischer, halbstrukturierte Leitfadeninterviews mit den verantwortlichen Akteur*innen in den Entwicklungsagenturen bzw. Organisationseinheiten. Ziel war es, die organisatorischen Strukturen sowie die inhaltliche Ausrichtung der Regionen zu verstehen und in den Auswahlprozess mit einfließen zu lassen.

  • Inhaltliche Ausrichtung: In den Partnerregionen werden aktuelle und zukünftige Herausforderungen reflektiert und eine möglichst große Bandbreite an Themen bearbeitet. Zudem ist Expertenwissen für die Bearbeitung mindestens eines Spezialgebiets vorhanden.
  • Organisation & Finanzierung: Die Partnerregionen weisen möglichst unterschiedliche organisatorischen Strukturen auf. Dies bezieht sich auf die Größe der Region, die Erfahrungen in der regionalen Zusammenarbeit sowie die personellen und finanziellen Kapazitäten.
  • Regionale Strukturstärke: In den Partnerregionen sind strukturstarke Landkreise vertreten.
  • Räumliche Verteilung: Die Partnerregionen sollen möglichst im Bundesgebiet verteilt liegen und sich nicht überschneiden.

 

Quelle:

Küpper, P. (2016): Abgrenzung und Typisierung ländlicher Räume. Thünen Working Paper 68. Braunschweig: Johann Heinrich von Thünen-Institut. www.econstor.eu/bitstream/10419/148398/1/874961904.pdf