Regionale Organisationseinheiten

basierend auf: Buchholz (2006), S. 37

Meist beruhend auf Grundlage von privat-öffentlichem Engagement, sind regionale Organisationseinheiten bzw. Entwicklungsagenturen oftmals eigenständige Unternehmen, basierend auf dem Prinzip einer Public Private Partnership.

Die Aufgaben, Kompetenzen und zur Verfügung stehenden Ressourcen werden durch die Beteiligten aus der Region bestimmt. Im Fokus der Aktivitäten stehen v. a. die Stärkung der Außenwirksamkeit, die Informations- und Beratungsleistungen zu abgestimmten Themen sowie regionale Netzwerkarbeit.

Die Potenziale regionaler Entwicklungsagenturen können wie folgt skizziert werden:

  • Mit der Einbindung von Wirtschaftsunternehmen, z. B. als Gesellschaftsmitglieder, besteht die Chance, die Bedürfnisse dieser Zielgruppe zu adressieren – anders als es bei Verwaltungsstrukturen oft der Fall ist. Durch die direkte Einbindung kann zudem eine Mitverantwortung der Beteiligten erzielt werden.
  • Als unabhängige Organisationen haben regionale Entwicklungsagenturen die Möglichkeit, zielorientiert und flexibel zu agieren und so Innovationen zu begünstigen.
  • Der feste institutionelle Kern der rechtlichen Körperschaft bietet eine Verbindlichkeit sowohl ggü. der Gesellschafter*innen als auch anderer Netzwerkbeteiligter.
  • Regionale Organisationseinheiten mit entsprechender personeller und finanzieller Ressourcenausstattung können Projekte nicht nur initiieren, sondern diese auch umsetzen. Die (Weiter-)Entwicklung von Kompetenzen bietet Chancen für die Stärkung regionaler Wissensbasen.
  • Obwohl sie gleichzeitig in politische, ökonomische oder administrative Strukturen und Entscheidungskompetenzen eingebunden sind, ermöglicht es die neutrale Position im Netzwerk, Akteur*innen zusammenzuführen und Aushandlungsprozesse zu moderieren.

Mit ihren unterschiedlichen Funktionen sind regionale Organisationseinheiten zum einen Impulsgeberinnen und Projektbeteiligte sowie Netzwerkakteurinnen. Ihr zentrales Ziel ist das Vorantreiben regionaler Entwicklung durch die Unterstützung von Kooperationen und die Herstellung notweniger Öffentlichkeit nach innen und außen.

 

Quelle:

Buchholz, F. (2006): Kooperative Regionalentwicklung durch Regionalmanagement? Eine Analyse am Beispiel der Regionen Chemnitz-Zwickau, Magdeburg und Braunschweig. Schriftenreihe des IÖW 182/06. www.ioew.de/uploads/tx_ukioewdb/IOEW-SR_182_Kooperative_Regionalentwicklung.pdf